Locro – der Anden-Eintopf

Locro ist ein Eintopf, der in der gesamten Anden-Region in Südamerika verbreitet ist. Er wird dort als Wintergericht angesehen.

In Ecuador ist Locro ebenso ein typisches und oft zu findendes Gericht wie in Peru. In Argentinien isst man Locro typischerweise am 25. Mai zum Jahrestag der Mai-Revolution 1810, genannt El Día de La Revolución de Mayo. Auch in Chile ist Locro sehr verbreitet, gerade im Norden des Landes.

Die recht lange Kochzeit gibt dem Eintopf eine dicke, teils etwas süßliche Soße. Die Einlage besteht in der Hauptsache aus Mais, Fleisch – typischerweise Rindfleisch – und Gemüse. Die genauen Zutaten variieren je nach Region. Teilweise sind Bohnen, Kürbis, Zwiebeln oder  Kartoffeln eine wichtige Zutat.

Ländertypische Unterschiede

In Argentinien ist ein Locro typisch mit Mais oder Bohnen. Auch wird hier oft eine etwas schärfere Soße, die Quiquirimichi dazu gereicht.

Typisch für Ecuador ist der Locro de Papa, der ein Käse-Tomaten-Eintopf ist. Außerdem wird Locro in Ecuador oft mit Lamm statt Rindfleisch zubereitet (der Eintopf heißt dann auch Yahuarlocro) Auch Kartoffeln und Zwiebeln werden gerne als Gemüse verwendet.

Egal welche Region, eines ist jedoch niemals in Locro enthalten: grünes Blattgemüse.

Historie des Locro

Die Ursprünge des Locro stammen noch aus der Zeit vor der spanischen Besiedelung Südamerikas. Ursprünglich wurde er von Einheimischen Inkas in der Cuyo-Region in Argentinien zubereitet. Er verbreitete sich dann mit der Migration dere Cuyos im Norden des Landes. Erstmals erwähnt wurde der Locro dann für die westliche Geschichtsschreibung im Jahr 1564 von Salzar de Villasentes, dem Gouvarneur der Ecuadorinischen Hauptstadt Quito.

Mit der Mai-Revolution 1810 wurde Locro zu einem Symbol, sich von Spanien und Kontinentaleuropa zu unterscheiden. So wurde Locro zum Nationalgericht in vielen Ländern Südamerikas.

Schüssel mit Locro-Eintopf
Typischer Locro (Bildnachweis Hauptbild: Stevage (Own work) [GFDL or CC BY-SA 4.0,3.0,2.5,2.0,1.0], via Wikimedia Commons)

Rezepte Locro

Locro wird in jeder Region und sogar in jeder Familie etwas anders gekocht. Es gibt also nicht das eine, abschließende Rezept. Wir zeigen Ihnen hier ein typisches, traditionelles Rezept, das sie aber auch ohne Probleme anpassen (z.B. die Mengen der Fleischsorten, der Bohnen etc. kann je nach Geschmack etwas abgeändert werden).

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Locro - Rezept (traditionell kreolisch)
Locro kreolisch
Portionen
Personen
Zutaten
Scharfe Sauce
Portionen
Personen
Zutaten
Scharfe Sauce
Locro kreolisch
Anleitungen
  1. Am Vortag die getrockneten weißen Bohnen und den Mais in Wasser einlegen und ca. 8 Std. einweichen. Möglichst Wasser ein 2-3 mal wechseln.
  2. Das Fleisch in kleine Stücke schneiden. Das Gemüse in feine Stücke schneiden. Den Kürbis würfeln.
  3. Maisöl in einem großen Topf erhitzen. Nacheinander den in Stück geschnittenen Speck, die Schweinebrust und Keulen, die Chorizo und alle Fleischsorten zugeben und bei mittlerer Hitze anbraten.
  4. Klein geschnittene Lauch, Zwiebel und Paprika dazu geben und auch etwas mit anbraten.
  5. Eingeweichte Bohnen und Mais dazu geben und mit Wasser bedecken (nicht das Einweichwasser verwenden!). Jetzt alles ca. 1,5 Std. köcheln lassen. Falls nötig etwas Wasser zugeben und hin und wieder umrühren.
  6. Gewürfelten Kürbis sowie Gewürze zugeben und nochmal Wasser nachfüllen. Erneut ca. 1 bis 1,5 Std. vor sich hin köcheln lassen. Achtung: öfter umrühren, jetzt neigt der Locro dazu, etwas zu anzukleben oder anzubrennen.
Scharfe Soße
  1. Frühlingszwiebeln und Paprika kleinhacken.
  2. Mit reichlich Öl in einer Pfanne dünsten. Wichtig: Frühlingszwiebeln und Paprika sollen im Öl weich werden, aber nicht braun oder angebraten. Daher unbedingt nur schwache Hitze verwenden.
  3. Gemahlenes Chili, Oregano und Pfeffer/Salz zugeben und in dem Öl noch etwas weiter dünsten.
  4. Sauce etwas andicken (dazu kann 5-10 min vor dem Servieren etwas geriebener Kürbis zugegeben werden).

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